Die OPTI-Methode

Normal?

Bei der Bearbeitung komplexer Aufgabenstellungen werden normalerweise interdisziplinäre Teams gebildet, die in einer Projektstruktur arbeitend Ihre Beiträge zur Lösung einbringen. Die Projektleitung versteht ihre Aufgabe darin den jeweiligen Spezialisten die richtigen Aufgaben zuzuordnen um dann die Einzelergebnisse wieder zusammen zu führen und zu konsolidieren.

Bei der Betrachtung und Bewertung von Projektresultaten hat es sich herausgestellt, dass die Ergebnisse eines so geführten Projektes stark von den handelnden Personen abhängig sind und in der Regel einen Querschnitt der Vorlieben und Fähigkeiten der Beteiligten abbilden.

Ich werde nie vergessen, wie in einem Definitionsprojekt für eine zukünftige produktübergreifende Softwarelösung eines großen Konzerns jeder seine Duftmarke setzte. Die Techniker führten Kriege um das zu verwendende Objektmodell, die alten Hasen aus dem Controlling fragten nach dem Sinn des Ganzen, die Projektleitung (keine Ergebnisverpflichtung!) wollte einen Prototypen (Funktion egal), die Bereichsgesandten fanden die Idee cool, wenn es nur in ihrem Bereich keine Arbeit macht, und die Marktorientierten wunderten sich und nutzten die Besprechungen zu vor- oder nachgelagertem Tennisspielen.

So kam es, wie es kommen musste: Es gab einen nichtfunktionalen Prototypen ohne Sinn, der keinem Arbeit machte aber dafür auf der Basis mehrerer inkompatibler Objektmodelle gefertigt war.

Wie geht es auch?

Nehmen Sie sich die Zeit und klopfen Sie alle Projektaktivitäten, -entscheidungen und -ziele nach der OPTI Methode ab. Dabei stehen die Buchstaben für die Arbeitsbereiche, die von Innovationen geändert werden
O   (Organisation und Menschen)
P   (Prozesse und Methoden)
T   (Technologie und Systeme)
I   (Information und Kommunikation)

Die Fragestellungen lauten:
Welcher der Bereiche wird damit adressiert?
Welcher der Bereiche erhält damit eine Lösung?
Welche Auswirkungen hat es auf die anderen Bereiche?

Wenn Sie erkennen, dass eine Antwort, ein Beitrag nur für einem Bereich Gültigkeit hat und die anderen Bereiche nicht berücksichtigt sind, dann verwerfen Sie diesen Input als nicht relevant. Gewöhnen Sie die Projektmitarbeiter daran die Aufgabenstellung in allen Dimensionen zu bearbeiten. Das wird zu Anfang zu Kompetenzdebatten führen - in der Umsetzungsphase aber allen das Leben erleichtern und die Ergebnisse verbessern.